Sephardische Lieder faszinierten

Drensteinfurt. Annebelle Pithan hat sich selbst einen Wunsch erfüllt: Die Sängerin nahm die Gäste in der ehemaligen Synagoge am Sonntag mit auf eine musikalische Welt der sephardischen Lieder durch den Mittelmeerraum. Die Münsteranerin widmete sich den Alltagsliedern, die die südeuropäischen Juden im Laufe der Jahrhunderte gesungen und bis heute weiterentwickelt haben. Mit ihrem Sologesang, bei dem die sehnsuchtsvollen und melancholischen Lieder ausdrucksstark zu Gehör gebracht wurden, zog sie die Zuhörerinnen und Zuhörer regelrecht in ihren Bann. Da mochte niemand nach den einzelnen Stücken applaudieren, stattdessen gab es um so mehr Beifall am Ende.

Die außergewöhnlichen Klänge an dem besonderen Ort griffen auch das Schicksal der Juden im Holocaust auf, was die knapp 40 Gäste besonders beeindruckte. Da die Sängerin ihren musikalischen Vorträgen Erläuterungen vorausschickte, waren die Inhalte der Liebes-, Hochzeits- und Geburtslieder sowie der Balladen gut nachvollziehbar. Der Sängerin sei es gelungen, die weitgehend unbekannte Musik in altspanischer Sprache eindrucksvoll vorzustellen, würdigte Synagogenvereins-Vorsitzender Robert Vornholt den Auftritt von Annebelle Pithan.

Foto: Vornholt/Synagogenverein Drensteinfurt