Drensteinfurt. Was hatte Drensteinfurt am Wochenende gemeinsam mit Erfurt, Görlitz, Kiel, Konstanz und Telgte? An diesen und über 60 anderen Orten in Deutschland gab es vom 23. bis 25. Februar Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus. Bei der Neuauflage von „Lichter für Demokratie“ hielt Schulministerin Dorothee Feller ein kämpferisches Plädoyer für die Demokratie und erinnerte daran, wie schnell sich der Nationalsozialismus 1933 durchsetzen konnte. Sehr emotional wurde es, als die mehrere hundert Gäste unter der Anleitung von Simon Wiesrecker zum Abschluss „Freiheit“ von Marius Müller-Westhagen sangen.
Synagogenvereins-Vorsitzender Robert Vornholt rückte bei seiner Begrüßung die Kundgebung in folgenden Zusammenhang: „Heute ist nicht nur der zweite Jahrestag des Überfalls Putins auf die Ukraine, am 24. Februar 1920 wurde die Deutsche Arbeiterpartei in NSDAP umbenannt. Adolf Hitler hat vor über 100 Jahren im Münchner Hofbräuhaus das 25-Punkte-Programm vorgestellt, auf das sich Neonazis heute noch beziehen. Das war der Anfang des Weges, der Deutschland ins Verderben geführt hat. Die ähnlichen rechtsextremistischen verbrecherischen Pläne und Fantasien dürfen nicht wieder salonfähig werden. Wir wenden uns gegen Antisemitismus, Rassismus und Hass und zeigen den Rechtsextremisten, dass sie hier nicht erwünscht sind.“
Der Widerstand gegen den Rechtsextremismus lasse auch die Menschen aller Ortsteile von Drensteinfurt zusammen rücken, so Vornholt. Es habe sich ein Gefühl von Verbundenheit und Gemeinheit entwickelt, das weiter genutzt werden solle. Der Synagogenvereins-Vorsitzende zitierte den Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer: „Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“
Die Rede von Schulministerin Feller gibt es hier zum Nachlesen:
Der kompletten Mitschnitt von der Kundgebung ist hier zu hören: