Lichter für Demokratie

Berichterstattung in den WN: https://www.wn.de/muensterland/kreis-warendorf/drensteinfurt/gemeinsam-gegen-hass-und-diskriminierung-2904203

Drensteinfurt. Über 800 Personen tauchten den Marktplatz in Drensteinfurt am frühen Samstagabend in ein Lichtermeer, um auf diese Weise ein deutliches Signal für die Demokratie zu setzen. „Wir erinnern an den Niedergang der Demokratie vor einem Jahrhundert und setzen ein Zeichen für Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit, die Vielfalt von Meinungen und alle weiteren Bürgerrechte. Zugleich senden wir das eindeutige Signal: Wir wehren uns gegen Extremisten aller Richtungen“, betonte Robert Vornholt, Vorsitzender des Synagogenvereins Drensteinfurt, der gemeinsam mit Bürgermeister Carsten Grawunder zu dem Beisammensein aufgerufen hatte. „Jede und jeder von uns kennt jemanden, der von einer möglichen Abschiebung betroffen sein könnte: Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen“, erläuterte Vornholt die Konsequenzen der rechtsextremistischen Ideen, demnach eine massenhafte Vertreibung von unerwünschten Menschen aus Deutschland möglich sein solle. Der Synagogenvereins-Vorsitzende erinnerte zugleich an die so genannte Wannsee-Konferenz, bei der vor genau 82 Jahren die europaweite Deportation der Juden in Europa zur Vernichtung in den Osten organisiert wurde.


„Aktuell gibt es ja immer wieder Diskriminierungen von Geflüchteten, antisemitische Verbrechen wie etwa die Anschläge auf Synagogen oder rassistisch motivierte Aktionen im Alltag“, betonte der Vereinsvorsitzende und stellte fest: „Unsere positive Protestaktion ersetzt keine Auseinandersetzungen mit den möglichen Wählerinnen und Wählern rechter Gruppierungen, aber sie macht eindrucksvoll deutlich: Wir Demokraten wehren uns, wir sind die Mehrheit, wir lassen uns von radikalen Rechtsextremisten nicht beeindrucken.“
Auch Bürgermeister Grawunder und Waltraud Angenendt, Vorsitzende des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises in Drensteinfurt, verwiesen bei der positiven Protestveranstaltung in kurzen Redebeiträgen auf die möglichen Konsequenzen der rechtsextremistischen Pläne. Das stimmungsvolle und friedliche Treffen schloss mit der übereinstimmenden Auffassung: „Nie wieder ist jetzt!“