Dr. Klötzer: “Keiner darf sich aus der gesellschaftlichen Verantwortung stehlen!”

Ein besonderes Ereignis war am Sonntag die Lesung von Dr. Ralf Klötzer, Historiker und Archivar in der Drensteinfurter Stadtverwaltung, aus dem Werk von Dr. Sabine Omland „Zur Geschichte der Juden in Drensteinfurt“, denn die Verfasserin sowie vier weitere Familienmitglieder aus drei Generationen waren bei der Veranstaltung anwesend. „Ich versichere Ihnen, dass das Fundament, das sie mit der jahrzehntelangen Arbeit für den Synagogenverein gelegt haben, gewahrt, fortgesetzt und weiterentwickelt wird“, dankte Robert Vornholt als neuer Vorsitzender des Synagogenvereins Omlands für ihr Engagement. Engagiert und mit persönlichen Ausführungen ergänzt, trug Klötzer anschließend Passagen aus dem Buch vor. „Keiner darf sich aus der gesellschaftlichen Verantwortung stehlen“, rief der Historiker dazu auf, Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Die von 1811 bis 1941 in Drensteinfurt ansässigen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger seien in der städtischen Gesellschaft integriert gewesen, während der nationalsozialistischen Diktatur aber immer stärker ausgegrenzt, verfolgt und schließlich überwiegend getötet worden. Der Historiker habe fast 85 Jahre nach der Reichspogromnacht aufgezeigt, wie vielfältig jüdisches Leben in Drensteinfurt gewesen sei, würdigte Vornholt die Ausführungen Klötzers, der als Vertreter der Stadt im Vorstand des Synagogenvereins mitarbeitet. Foto: Synagogenverein Drensteinfurt