Jüdische Autoren lesen in der ehemaligen Synagoge und berichten aus ihrem Alltagsleben
Drensteinfurt. Jüdisches Leben in Deutschland wird immer schwieriger. Wie sich die weiter verschlechternden Lebensbedingungen für Jüdinnen und Juden konkret auswirken, schilderten die Autoren Linda Rachel Sabiers und Ron Segal jetzt bei einer Veranstaltung des Synagogenvereins. „In Großstädten fürchte ich um meine körperliche Unversehrtheit“, berichtete Linda Rachel Sabiers von persönlichen Erfahrungen und möglichen Konsequenzen. „Ich muss aufpassen“, erläuterte Ron Segal – in Israel aufgewachsener Jude – vom sich weiter verstärkenden Antisemitismus, der zu verstärkten Sicherheitsstrategien für seine Familie geführt habe.
Zuvor hatten die Autoren aus ihren Texten – auf der Grundlage der eigenen Familiengeschichte und eines fiktiven Ereignisses – gelesen und dabei Bezugspunkte zu Annette von Droste-Hülshoffs „Die Judenbuche“ hergestellt. In einer sehr offenen und vertrauten Gesprächsatmosphäre gaben die Autoren vor etwa 20 Besucherinnen und Besuchern in der ehemaligen Synagoge Einblicke in ihre Alltagserfahrungen und bezogen Position zu aktuellen Ereignissen, etwa den Konflikten in Israel und im Gazastreifen.