Walstedder Kolpingsfamilie zu Besuch

Das Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Drensteinfurt stand im Mittelpunkt des Besuches der Mitglieder der Walstedder Kolpingsfamilie, die jetzt bei einer Fahrradtour die ehemalige Synagoge und den jüdischen Friedhofs aufsuchten. Synagogenvereins-Vorstandsmitglied Dr. Walter Huge (links) berichtete anschaulich, wie die Juden einst in Drensteinfurt gelebt und gewirkt haben. Ob im Rennverein, im Bürgerschützenverein oder bei der Gründung des Junggesellenschützenvereins – in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens brachten sich die Juden aktiv ein und gestalteten das Vereinsleben maßgeblich mit. Mit der Reichspogromnacht 1938 erlosch das jüdische Leben auch in Drensteinfurt. Huge berichtete unter anderem vom Leid von Helene und Emma Terhoch, die 1941 in Ghetto Riga deportiert und vier Jahre später ermordet wurden. In Gedenken an die beiden jungen Frauen wurden jetzt zwei Stolpersteine am Südwall 2 verlegt. Dort beginnt am Freitag, 16. Juni, um 18 Uhr eine Gedenkveranstaltung, die anschließend in der ehemaligen Synagoge fortgesetzt wird. Unter anderem werden Schülerinnen und Schüler der Kardinal-von-Galen-Grundschule und der Teamschule bei der öffentlichen Veranstaltung an das Leben der beiden Schwestern erinnern und ihnen die Wertschätzung geben, die sie zeitlebens nicht erfahren haben. Foto: Synagogenverein Drensteinfurt/Vornholt